Maria M
Der Titel "Maria M" geht von einem Namen aus, der eine zentrale Rolle in
unserer Kultur innehat.
Die Frau schlechthin als Göttin und Unberührbare, als Gebärende und
fruchtbare Mutter, als Frau neben Gott, als Heilige, Leidende und vielfach
als Beschützerin...
Ich stelle damit eine überhöhte weibliche Position in Kultur und Religion,
in sozialen Verbänden, in Familien, wie in offenen Gesellschaften auf eine
Bildbühne.
Auf dieser Bühne bekleide ich die Frau als weibliche Form in diversen
Szenarien - zugleich werden diese Frauenmodelle Ihrer gewohnten Umfelder
entkleidet, ihre Uniformen werden dechiffriert, bestehende Bedeutungen
werden aus ihren sozialen Bezügen herausgenommen.
Was übrigbleibt kann neu hinterfragt werden, steht als ästhetisches Angebot
zur Disposition.
Die Bildbühne erlaubt Gedankensprünge, Vergleiche und Gegenüberstellungen
mit anderen Kulturformen. In den letzten Jahren haben mich meine Reisen in
Syrien, Polen und Nigeria immer wieder auf Eigenheiten im gewohnten Umfeld
hingewiesen. Dadurch angeregt, kamen Bildelemente aus diesen mehr oder
weniger "fremden" Ländern in meine Bildwelten.
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Magdalena Frey
http://ma-frey.com
wurde in Graz geboren wo sie auch zur Schule ging. Danach
besuchte sie in Wien eine Krankenschwesternschule und absolvierte das
Diplom.
1985 machte sie ihre ersten fotografischen Arbeiten. Darauf folgten Serien
wie Spital, fem und Mutterkuchen, in welchen ihr Interesse an Medizin und
Körperlichem auffällig bemerkbar wird.
Bald schon kristallisiert sich ihr bis jetzt bestehendes Hauptthema heraus:
das Leben von Frauen und ihr Umfeld. (mujer mexicana, Maria M)
1989 zieht sie mit ihrer Familie von Wien ins nördliche Weinviertel, was
ebenfalls Einfluss auf ihre Fotocollagen hat. (Landmeter, m-98,
Hausaltäre)
1996 beginnt sie, ihre Collagen am Computer zu entwickeln, was sich bis
heute nicht geändert hat.
In den Zyklen Roma, Schwester und Bruder bosnisch, Maria M und fahrtenbuch
usa 06 thematisiert M. Frey das Reisen in fremden Kulturräumen, worin sie
ebenfalls das Frauenbild besonders im Fokus behält.
Einige Arbeiten von Frey haben indirekt tagebuchartigen Charakter, was bei
wenigen etwas mehr in den Vordergrund tritt. (Mutterkuchen, Abbruch,
Eingriff)
Seit 2008 arbeitet sie haupsächlich an Kurzfilmen, deren Hauptthema
ebenfalls zumeist das Erscheinungsbild der Frau im allgemeinen, wie im
besonderen bleibt ( .. alles in Ordnung, Emilie, 3 Frauen – 3 Welten,
Elisabeth Fuchs, Dirigentin etc.)
Vorträge zu ihrer Arbeit hat sie u.a. in Finnland, Polen, Wien und Salzburg
gehalten.
1988 erhielt sie den Anerkennungspreis d. Landes NÖ für künstlerische
Fotografie und 1999 den Landesförderungspreis d. Steiermark;
Ausstellungen im In- u. Ausland, Auswahl:
- Galerie der Stadt Prag/CZ; Liget-Galerie, Budapest/H;
- Kunsthalle Krems/A; Galerie Hummel (Wien);
- Rupertinum, Salzburg; NÖ Landesmuseum, St. Pölten/A;
- Lepont Galerie, Aleppo/Syria; Galerie Hofstätter, Wien/A;
- Women's Art Festival, Aleppo/Syrien; Galerie Kunst und Handel, Graz/A;
- Ernst Muzeum Budapest/HU; Museumszentrum Mistelbach/A;
- the23project, Los Angeles/USA; Künstlerhaus, Wien/A;
- Budapest Galerie/HU;
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