DIE ORGANISATION

Adolf Hitler (mit seinem Sammlerkonkurrenten Hermann Göring) bei der Besichtigung von Gemälden
An der Spitze des "Sonderauftrages Linz" steht natürlich Hitler selbst; ihm allein auch obliegt das Erstverfügungsrecht über allen beschlagnahmten Besitz. Dieses Recht wird als "der Führervorbehalt" formuliert. Hans Posse wird bis zum seinem Tod 1942 dieses Recht für Hitler wahrnehmen.

Das Verbindungsglied zwischen Hitler und Posse stellt Hitlers Sekretär Martin Bormann dar. Die Briefe Posses an Hitler (über noch zu erwerbende oder jüngst erworbene Objekte für Linz) gehen ausschliesslich über den Schreibtisch Bormanns. Auf einem Grossteil dieser Korrespondenz findet sich die Notiz "dem Führer vorgelegt".

Neben Posse als Leiter arbeiten für den "Sonderauftrag Linz": Dr. Friedrich Wolfhardt, der für den Erwerb von Büchern und Handschriften zuständig ist, Dr. Fritz Dworschak, der für den Aufbau einer Münzsammlung verantwortlich ist, Dr. Leopold Ruprecht als Sachverständiger für Waffen und Rüstungen, Dr. Hanssen, dem die administrativen Aufgaben zugeteilt sind und Dr. Helmut von Hummel, der der persönliche Referent Bormanns ist. Darüberhinaus ist in München noch der Architekt Hans Reger für die Katalogisierung verantwortlich. Als Assistent Posses arbeitet Dr. Oertel. 1941 wird Dr. Gottfried Reimer als Referent eingestellt.

Die finanziellen Angelegenheiten werden über den Chef der Reichskanzlei, Hans Heinrich Lammers, abgewickelt. Die erste Zuweisung für Linz im Jahr 1939 beträgt 10 Millionen Reichsmark. In den darauffolgenden Jahren werden sich die Ausgaben für die "Führersammlung" kontinuierlich steigern.

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