Brief von Hans Posse an Baldur von Schirach vom 4. März 1942

Sehr geehrter Herr Reichsleiter!

Erlauben Sie mir auf eine Anregung des Herrn Reichsleiters Martin Bormann hin sie davon zu unterrichten, dass der Führer zwar auf den Ankauf der Hendrickje von Rembrandt aus dem Besitze Mendelssohn nicht verzichtet, aber der Auffassung ist, dass in Anbetracht der Verdoppelung des Preises auf 1.200.000 RM ein Ankauf zunächst zurückgestellt werden solle, bis die noch schwebenden Verhandlungen mit dem Mendelssohn-Vertreter, Generaldirektor Dr. Cima, eine angemessenere Preisforderung ergeben haben. Diese Verhandlungen führt im Auftrage Herr Karl Haberstock Berlin.

Meine Bitte an Sie, sehr geehrter Herr Reichsleiter, geht nun dahin, uns durch Ihre zuständigen Stellen bei dem Ankauf des Bildes von Rembrandt unterstützen und vor allem dafür sorgen zu wollen, dass das Bild nicht anderwertig verkauft wird.

Heil Hitler!

Ihr sehr ergebener

H. Posse

Der Direktor der Staatlichen Gemäldegalerie