Dieser Textkorpus bildete das Material zu einer Lesung von alien productions am 20. April 2001 im Literarischen Quartier Alte Schmiede in Wien zum Thema "Intention und Zufall", einer Auseinandersetzung von KünstlerInnen verschiedenster Provenienz zu Aspekten der Autorenschaft und Modellen der Zusammenarbeit, sowie Sprache als Ausgangsort und Durchgangsfeld für Überführung / Aneignung / Mutation / Interaktion.

Die Texte wurden von den beteiligten KünstlerInnen zuvor gesammelt / zusammengetragen / erstellt, gemeinsam diskutiert und zu Themengruppen geordnet. Bei der Lesung selbst sollte die Abfolge und Reihung jedoch dem gesteuerten Zufall überlassen werden. So setzten sich Martin Breindl, Petra Ganglbauer, Norbert Math, Peter Pessl, Andrea Sodomka und ein Avatar (der auf einem Computermonitor zu sehen war) - jeder/m war eine Zahl von eins bis sechs zugeordnet - dem Wurf eines Würfels aus (Croupier: Ferdinand Schmatz), der die jeweils antwortende Person bestimmte.

Die spontane Auswahl eines Textes aus dem vorhandenen Korpus blieb dann der durch den Würfel bestimmten Person vorbehalten. Es war nichts festgelegt (nicht einmal die Themengruppe musste beibehalten werden) ausser der Übereinkunft, bei der Auswahl mit grösstmöglicher Ernsthaftigkeit auf den Text der VorgängerIn einzugehen. Die zweite Spielregel war die Möglichkeit, mit den Worten "Ich passe" einen neuerlichen Würfelwurf zu fordern.

Der hier publizierte Textkorpus umfasst das gesamte Material, das für die Lesung zur Verfügung stand. Uns ist bewusst, dass es sich hierbei nur um ein Fragment handeln kann. Unzählige andere Texte verschiedenster AutorInnen könnten ebenso und mit dem gleichen Recht hier Platz haben. Wir haben "nichts hinzugefügt, nur weggelassen" (H.C.Artmann). Ebenso ist die Zuordnung mancher Texte zu den Themengruppen unscharf, sie könnten auch anders geordent sein. Je länger man darüber nachdenkt, desto mehr verschwinden unsere auf Stabilität basierenden klaren Abgrenzungen. Ordnungsmuster brechen auf.

Die Themengruppen sind auch hier beibehalten. Ein Klick auf den jeweiligen Titel öffnet die Kategorie. Zusätzlich sind in den einzelnen Texten Hyperlinks enthalten, die die zufällige assoziative Logik der Lesung widerspiegeln. Welchen Weg (oder welche Kombination von Wegen) Sie wählen, bleibt Ihnen überlassen. Es gibt keinen "wahren", nicht einmal "bessere" und "schlechtere" Wege. Sie könnten auch einen neuen, ganz anderen definieren...

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