(Quelle: Programmheft der Ars Electronica 1982)



Robert Adrian X

Montag, 27. September 1982
ORF-Landesstudio Oberösterreich, Foyer
24 Stunden
Animator und Koordinator: Robert Adrian X


Dieses Projekt verbindet Künstler in aller Welt in einer Nonstopserie von Dialogen, die am 27. September um 12.00 Uhr mittags beginnen und am 28. September um 12.00 Uhr mittags enden (MEZ).

Während des 24-STUNDEN-PROJEKTES werden 24 Künstler und Gruppen rund um die Welt mit Linz, Österreich, in Verbindung treten. Jeder der teilnehmenden Orte wird von der Zentrale in Linz (im Funkhaus des ORF) um 12.00 Uhr Lokalzeit kontaktiert werden. Die Verbindung wird jeweils ungefähr eine Stunde lang aufrecht erhalten werden.

In dieser Zeit wird es einen Austausch von visuellem Material geben, und zwar VIA TELEFON ODER FUNK und mit Hilfe von SLOW-SCAN-TELEVISION (SSTV) oder TELEFAKSIMILE (Telefax) SENDER-EMPFÄNGER-GERÄTEN. Diese einfachen, billigen und leicht erhältlichen bzw. zugänglichen Geräte funktionieren über das normale Telefonnetz oder über das Netz der Amateurfunker. Während es bereits eine ganze Reihe von Telekommunikationsprojekten von Künstlern gegeben hat, die Computerkommunikation, Telefon oder Satelliten verwendet haben, ist dies wahrscheinlich das erste Projekt, das das weltweite Netz der Amateurfunker miteinbezieht.

Das Projekt wird mit einem umfassenden europäischen Programm beginnen, das ungefähr 10 STATIONEN IN EUROPA, und zwar vorwiegend in der mitteleuropäischen Zeitzone betrifft, und sich dann mit der SONNE NACH GROSSBRITANNIEN und IRLAND über eine Station in Island zu den ERSTEN NORDAMERIKANISCHEN TEILNEHMERN bewegen. 5 nordamerikanische Stationen sind vorgesehen, darunter das M.I.T. und Vancouver in Kanada.
Die nächste Station wird HAWAII sein, gefolgt von SIDNEY in Australien. Weitere Stationen befinden sich in NEUSEELAND und JAPAN sowie in SÜDOSTASIEN, AFRIKA, KLEINASIEN und SÜDAMERIKA. Eine Künstlergruppe, die nach Bangkok reist, wird von Indien aus mitmachen.
Die folgenden Künstler/Organisatoren werden teilnehmen oder an ihren Stationen die Teilnahme von Gruppen leiten:

ROY ASCOTT: School of Fine Art, Gwent, United Kingdom
BILL BARTLETT: Direct Media Association, Pender Island, B.C., Kanada
HENRY BULL: Western Front Society, Vancouver, B.C., Kanada
DON FORESTA: Paris, Frankreich (M.I.T.)
WALTRAUD COOPER: Hochschule für künstlerische und industrielle Gestaltung, Linz
ERIC GIDNEY: Multimedia Systems, Sydney, Australien
BRIAN KING: National College of Art & Design, Dublin, Irland
TOM KLINKOWSTEIN: Amsterdam, Holland
MASSACHUSETTS INSTITUTE OF TECHNOLOGY: Cambridge, Mass., U.S.A.
MINUS-DELTA-t: in Indien auf ihrer Reise nach Bangkok (Karel Dudesek, Mike Hentz, Bernhard Müller)
ANTONIO MUNTADAS: Barcelona, Spanien (M.I.T.)
ZONA: Florenz, Italien (Albert Mayr, Maurizio Nannucci, Gianni Pettena)
HELMUT MARK: Wien, Österreich
BRUCE BRELAND: Carnegie Mellon University

Die Teilnehmer können für ihren Beitrag jedes Medium vorschlagen, vorausgesetzt es funktioniert via Telefon oder Funk. Die folgenden drei Techniken sind von Künstlern bereits mit Erfolg in früheren Telekommunikations-Projekten verwendet worden:

1. COMPUTER TIMESHARING:
(unter Benützung des I.P.Sharp APL Netzes)
Gerät: Computer Terminal.
Medium: Telefon (zum lokalen IPSA-Büro).
Das IPSA-Büro Wien wird Teilnehmern, die das IPSA "graphic package" oder andere Software für den Austausch von Computergrafik verwenden wollen, Computerzeit und technische Hilfe zur Verfügung stellen. Die IPSA-Programme "ARTEX" und "CONFER" können für die Koordination und für Computerkommunikation verwendet werden.

2. SLOW-SCAN TELEVISION:
Gerät: SSTV-Transceiver.
Medium: direkte Telefon- oder Funkverbindung.
Signale von einer Videokamera werden in Audiosignale verwandelt und via Telefon oder Funk übertragen. Das empfangene Bild wird auf einem Videomonitor gezeigt. Jedes Bild ist nach 8,5 Sekunden fertig.

3. TELEFAKSIMILE:
Gerät: Telefax-Transceiver.
Medium: direkte Telefon- oder Funkverbindung.
Das Telefax-Gerät verwandelt ein Bild auf Papier in Audiosignale und überträgt dieses via Telefon oder Funk zu einer ähnlichen Maschine, die das Bild auf Papier rekonstruiert. Manche Geräte können eine solche Bildübertragung in 30 Sekunden abwickeln.






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