ADAM und EVA Die Figuren Adams und Evas (des oberen Registers) gelten als die ersten realistisch gemalten Akte der nordeuropäischen Malerei und sind offensichtlich nach lebenden Modellen entstanden. Der Realitätscharakter wird durch die illusionistische Einfügung in die Nischen noch erhöht, wie etwa der tiefliegende Augenpunkt durch das Übertreten des Rahmens durch den Fuss Adams noch unterstrichen wird. Inhaltlich korrespondieren Adam und Eva mit dem Rest des Altars durch die spirituelle Theologie, die in beiden den Antitypus (die Ankündigung, Entsprechung) zu Maria und Christus erkennt ("neuer Adam", "neue Eva"). Die beiden Figuren repräsentieren also die Ankündigung jener glaubensgeschichtlichen Inhalte, die in der zentralen Tafel der Anbetung des Lammes symbolisiert werden. |