Geschlossener Zustand
(Werktagsseite)
DER ALTAR ALS IDEALBILD DER KIRCHE

Die verschiedenen Tafeln der Werktagsseite sind so zusammengefügt, dass sie ein System von übereinander gelagerten Stockwerken eines Hauses ergeben, also das Motiv des "domus", welches in der mittelalterlichen Theologie und Bildauslegung auf die Kirche, die "ecclesia", bezogen wurde. Diese ist somit symbolisch als Rahmen des Altars und seines Inhaltes präsent bzw. wird die Altarform als Repräsentation dieser Einheit eingesetzt.

In den verschiedenen Formaten der Tafeln, den Massstabsunterschieden, zeigt sich noch das am Inhalt orientierte mittelalterliche Analogiedenken, das eine Einheit durch die ideellen Momente, den Bedeutungskern, erwartet und den Anspruch empirischer Wahrscheinlichkeit noch nicht stellt.

Dieser Zusammenhang, der in den oberen Zonen angekündigt und von den Stiftern verehrt wird, erfolgt durch die ecclesiologische Bedeutung des Inhaltes der Darstellungen: die Einheit des Altars bildet das Modell der idealen Kirche als Einheit aller Gläubigen.