DIE NIEDERLANDE
 im 16. und 17. Jahrhundert

Die Geschichte der Niederlande im 16. und 17. Jahrhundert ist ebenso wie jene des übrigen Europa gekennzeichnet durch die Entwicklung des neuzeitlichen Staates. Überall kam es zur Zentralisierung der Herrschaftsgewalt und damit der Verwaltung des Hoheitsgebietes. Innerhalb dieser Entwicklung war die Macht unterschiedlich auf den Fürst (König), den Adel und den 3.Stand (Bürger) verteilt. Holland wird in dieser Hinsicht das Beispiel einer bürgerlich - liberal orientierten Herrschaft, besonders im Gegensatz zum absolutistischen Frankreich.

Die Tendenz zu einer rationalen Verwaltung der bereits hoch differenzierten Ständegesellschaft führte in Holland das patrizische Bürgertum, die städtischen Magistrate und die Handelsbourgeoise an die Macht. Daraus ergaben sich auch Konsequenzen für die Organisation der Kultur und der Kunst, da andere Anprüche an sie herangetragen wurden.

Es entstand ein Kunstmarkt, der von bürgerlichen Anforderungen an Repräsentation geprägt war. Dies drückte sich in den Themen der Bilder und in der Spezialisierung der Maler aus, wofür auch die "Malkunst" ein Beispiel darstellt: es wird keine Handlung zum Ruhme eines feudalen Herrschers inszeniert, sie konfrontiert den Betrachter auch nicht mit idealistisch überhöhten Wertvorstellungen, sondern gibt ihm die Möglichkeit einer Identifikation und schafft (wenn auch verdeckte, so doch) nachvollziebahre Sinnzusammenhänge - ein zutiefst bürgerliches Bild.

Die Niederländischen Befreiungskriege