Hans Heinrich Lammers (1879 - 1962) studierte in Breslau Rechtswissenschaften. Er trat 1901 in den preussischen Justizdienst ein, wurde 1906 Gerichtsassesor in Breslau und 1912 Landgerichtsrat in Beuthen in Oberschlesien. 1914 rückte er als Reserveoffizier an die Front. 1922 wurde er Ministerialrat im Reichsministerium des Inneren und 1932 Polizeidezernent. Schon 1922 lernte Lammers Hitler kennen. Er trat jedoch erst 1932 in die NSDAP ein. Am 30. Jänner 1933 wurde er Staatssekretär der Reichskanzlei, während er gleichzeitig an der Hochschule für Politik dozierte. Er übernahm die Führung des Reichsbunds der Verwaltungsakademien und erhielt hohe SS-Ehrenränge. 1940 wurde er SS-Obergruppenführer. 1937 wurde Lammers als Chef der Reichskanzlei in den Rang eines Reichsministers ohne Geschäftsbereich erhoben. 1939 wurde er geschäftsführendes Mitglied des unter Görings Vorsitz stehenden Ministerrats für die Reichsverteidigung. Als ständiger Begleiter Hitlers betreute er im "Regime der Sekretäre" (Bormann, Keitel, Meissner) praktisch die Regierungsgeschäfte. Im sogenannten "Wilhelmstrassenprozess" wurde er vom 4. alliierten Militärgericht in Nürnberg am 11. April 1949 wegen "Verbrechen gegen den Frieden und Kriegsverbrechen durch Ermordung und Misshandlung" zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Lammers wurde jedoch schon 1954 aus dem Kriegsverbrechergefängnis in Landsberg entlassen und lebte bis zu seinem Tod 1962 in Düsseldorf. |