Gustav Rochlitz wurde am 3.4.1889 in Bromberg geboren. Er liess sich 1921 in Berlin als Kunsthändler nieder und eröffnete hier 1924 eine eigene Galerie. 1931 übersiedelte er nach Zürich und 1933, nachdem er von dem Schweizer Kunsthändler Theodor Fischer aus der Schweiz gedrängt wurde, lässt er sich 1933 in Paris als Kunsthändler nieder. Bei einem Besuch Bruno Lohses bei Rochlitz in Paris Anfang 1941 wird Rochlitz ein Passierschein ausgehändigt, mit dem er im besetzten und nichtbesetzten Frankreich reisen kann. Als Gegenleistung für den Pass muss Rochlitz Göring versprechen, dass dieser die erste Wahl für Kunstobjekte aus dem nichtbesetzten Teil Frankreichs hat. Im Februar 1941 teilt Lohse Rochlitz mit, dass Göring ihn autorisiert habe, für den Reichsmarschall einzukaufen. Rochlitz verkauft u. a. auch an Haberstock und Maria Almas Dietrich - insgesamt 129 Gemälde. Er steht mit dem ERR in enger Verbindung, mit dem er nicht weniger als 26 Tauschgeschäfte abwickelt, so z. B. am 3. März 1941, wo er für zwei Gemälde aus dem 16. Jhdt. vom ERR Bilder u.a. von Picasso, Cezanne und Matisse erhielt. Er ist wahrscheinlich derjenige französiche Händler, der die meisten Vorteile aus der Tätigkeit des ERR gezogen hat. |