"KUNST DEM VOLK"
SONDERHEFT ZUM 20.APRIL 1943
WIEN, APRIL-MAI 1943
Wenn wir im härtesten Jahre, das der Krieg dem deutschen Volke auferlegte, den Geburtstag unseres Führers begehen, auf seine gewaltigen Taten zurückblicken und uns dann der Zukunft zuwenden, so werden wir in diesen Tagen die schicksalhafte Bedeutung Adolf Hitlers für das deutsche Volk in voller Klarheit erkennen.
Der vergangene Winter, der uns unseren ärgsten Feind in seiner von Vernichtungswillen erfüllten Macht ohne Maske zeigte, ist überwunden. Die furchtbare Gefahr, die der Führer in klarer Erkenntnis und entschlossener Haltung von Deutschland und damit für die gesamte abendländische Kultur abwandte, wird uns erst jetzt in ihrem ganzen ungeahnten Umfang bewußt. Wir stehen einem Gegner gegenüber, der 25 Jahre nur dazu benutzte, eine militärische Macht aufzubauen, die dazu bestimmt war, den aIten Kontinent Europa mit seiner jahrtausendalten Kultur zu vernichten. Diese alte Kultur, aus der nicht nur Deutschland, sondern ganz Europa seine Kraft, seinen Lebensstil und sein Ansehen herleitet, wäre vernichtet, das Gesicht Europas wäre heute ein anderes, hätte Deutschland nicht wie schon so oft seine schützende Hand über diesen Kontinent gehalten.
So wie unser Führer das deutsche Volk vor dem drohenden Chaos des Bolschewismus rettete, so bewahrte er auch das deutsche Geistesleben, vor allem aber die deutsche Kunst vor Niedergang und Entartung. Mit dem "Haus der Deutschen Kunst" schuf er dem deutschen Künstler eine Metropole, die als Fanal einer neuen gesunden Kunstanschauung unser Volk fernerhin davor beschützen wird, durch krankhafte, seiner natürlichen und klaren Lebensauffassung widersprechende Machwerke beeinflußt zu werden.
Die deutsche Kunst ist wieder gesund. Sie geht trotz des uns aufgezwungenen Krieges in kraftvoller Entwicklung einer neuen Blütezeit entgegen. Dies ist der Grund, daß diese Zeitschrift auch jetzt im Kriege mit verdoppelter Anstrengung ihr Ziel verfolgt: dem deutschen Volke seine bedeutendsten kulturellen Werte zum Bewußtsein zu bringen und den Kraftquell, der aus ihnen entspringt, zu fördern.
Als ich in meinem Vorwort anläßlich der Jahreswende 1938/1939 betonte, daß diese Zeitschrift frei von allen materiellen Erwägungen dazu beitragen wird, das Verhältnis zwischen Kunst und Volk noch weiter zu vertiefen, stand ich am Beginn eines Werkes, dessen Erfolg ich damals noch nicht übersehen konnte. Heute kann ich sagen, daß dieser Erfolg meine Erwartungen weit übertroffen hat. Hunderte von begeisterten Zuschriften tragen dazu bei, mich zu bestärken, den von mir beschrittenen Weg weiterzugehen und durch eine zunehmende Anzahl von farbigen Abbildungen das Kunstgut der europäischen Völker, vor allem aber des deutschen, in der heute bestmöglichsten Reproduktionsart den Lesern meiner Zeitschrift zu übermitteln.
Die Erkenntnis aber, daß wir die Gesundung der deutschen Kunst sowie die Freiheit unseres Reiches e i n e m Manne verdanken, wird uns niemals schwankend machen in unserer Treue zu Adolf Hitler.
Heinrich Hoffmann
München, im April 1943 |