(a box folding, creating immersion, then unfolding) 1.IMMERSIVE SOUND ist grundlegend eine klang / radio / installation mit skulpturalem charakter, die über den zeitraum ihres existierens immer wieder remodelliert wird ("dynamischer remix"). 2. die probebühne in bregenz ist ein dynamischer knoten dieser installation. sie bündelt daten, die aus verschiedensten quellen von aussen kommen (aussenstellen in vancouver, adelaide, linz und wien, installationen im stadtraum bregenz, installationen im palais thurn & taxis, historisches material), verdichtet sie im mix als klangereignis in einem konzentrierten hörraum (dem gebäude selbst) und sendet den mix wiederum nach aussen (on site: beschallung im aussenraum / on air: "ausstellungsradio" (landesstudio), fenster in andere sendungen ("zeitton"), CB-funk / on line: real audio ins WWW). 3. das entsprechende bild: viele partikel verschiedenster provenienz werden, sich allmählich verdichtend, an einem konkreten ort in interaktion gebracht, implodieren dort in einer black box, und treiben wieder nach aussen, die struktur verdünnt sich, und manche dieser durch die implosion veränderten partikel werden auf lange zeit in den netzen ihr geisterhaftes wesen weiterfristen... 4. der konkrete ort ist eine begehbare black box, ein raum, in dem für das publikum die vernetzung der gesamten installation physisch wahrnehmbar wird (immersion). der moment der transition zwischen dem falten (input des materials) und entfalten der box (output) wird als verdichtetes hörerlebnis erfahrbar. 5. der knoten in bregenz ist zwar wichtig, es ist aber dennoch kein hierarchisches modell, weil das modellieren (remixen) einerseits ein behutsames umgehen mit dem material erfordert, andererseits durch die lange zeitliche dauer ein nebeneinander von zahlreichen möglichkeiten entsteht, mit dem gleichen material verschieden umzugehen. 6. den künstlerInnen (technikerInnen, redakteurInnen, ...), die in bregenz (oder auch remote) anwesend sein werden, kommt nicht die rolle als schöpferInnen zu, sondern eher die rolle als mediatorInnen - verwalterInnen und distributorInnen der in dieser konfiguration zirkulierenden datenströme (siehe "state of transition", 1994). 7. die individuelle leistung der künstlerInnen(gruppen) besteht also nicht darin, eigenschöpfungen im sinn von kompositionen, performances, etc. einzubringen, sondern durch ihren individuellen zugriff auf das vorhandene material die installation temporär zu verändern - sozusagen möglichkeiten aufzuzeigen, nicht fertige lösungen. 8. das zweite bild: die schlichtheit einer schwarzen box. es ist die einfachheit der inszenierung, die die wahrnehmung komplexer vorgänge möglich macht. |