Der "Ast" ist ein weiteres "essbares" Instrument. Anders als die handlichen Instrumente aus Karton soll der Ast dauerhaft bei den Papageien bleiben können: es handelt sich tatsächlich um einen Ast aus weichem Holunderholz.
Reinhard Gupfinger mit Ast. Foto: Martin Breindl
An einem für die Papageien nicht erreichbaren Ende ist ein Mikrophon eingebaut das die Beissgeräusche an das Sound System weiter gibt. Kaum haben wir das Instrument montiert, hat sich Papagei Wittgenstein bereits sehr interessiert gezeigt:
Soundcheck mit Wittgenstein. Video: Andrea Sodomka
Das Casio Keyboard sorgt seit Anfang von metamusic treu für Begleitmusik. Auch in Linz darf es nicht fehlen und ist seit kurzem an der Außenseite unserer Voliere angebracht. Reinhard Gupfinger hat für abbeisssichere Tastenverlängerungen gesorgt.
Jetzt wartet das Casio darauf von den Papageien entdeckt zu werden - vielleicht bekommt Kasi ja mal wieder Lust auf eine Session?
Ein neues Konzert, ein neues Instrument. Am 6. September gaben wir eine Matinee mit der Violinistin und Komponistin Irene Kepl. Somit ist es angemessen, auch unseren Vögeln Geigen zur Verfügung zu stellen!
Dieses Mal geht die Staffel an ein hochtechnisches Instrument, in das wir viel Energie und Erwartungen gesteckt haben: Touch. An einem Touchscreen können verschiedene (musikalische) Spiele und Animationen ausgelöst und bedient werden.
Kasi am Touchpad 2013
Das Touchscreen-Instrument ist keine Neuigkeit: bereits beim musikprotokoll 2013 erstmals eingesetzt, wurde es vor allem von Kasi gerne gespielt. Diesmal fand besonders Wittgenstein Interesse am Instrument.
Wittgenstein am Touch
Wirklich entdeckt wurde das Instrument letztlich von Rosi, die stundenlang und beharrlich am Instument ... nagte. Ihr Interesse galt nicht den ausgeklüglelten Animationen am Screen, sondern ausschliesslich dessen Einfassung, die sie nach und nach freilegte. Statt am Musikmachen schien sie ehrer dran interessiert sich eine Nisthöhle in Instument zu erbeissen. Wir mussten letztendlich das halb freigelegte Instrument wieder demontieren.
Man kann nicht immer gewinnen.
Touch nach Rosi's Behandlung. Fotos: Iris Baldinger
Matinée mit Roger Eno, alien productions und 20 Papageien, 2. August 2015 (Ausschnitt)
Ein Klavierkonzert für Papageien und Menschen, vierkrallig. Die Tiere (insbesondere Wittgenstein) taten sich am Edible Piano hervor, begleitet von einem menschlichen Pianisten.
Ein pianistischer Dialog von Tier (Wittgenstein)...
...und Mensch (Roger Eno)
Don't feed the piano player. Fotos: Martin Breindl
Ein "Edible Piano" ist ein echter Steinway, allerdings nicht aus Holz und Stahl, sondern ein Kartonmodell des legendären Flügels.
Aufgrund ihrer Zerbeißbarkeit stellen wir "Edible Pianos" - also essbare Klaviere - in Serie her. Wie das Kartonzerfetz-Instrument sind die Kartonflügel mit einem Tonabnehmer ausgestattet. Zerbeisst ein Papagei das Instrument, sendet dieser Signale aus, welche im Computer zu hörbaren Klavierklängen verwandelt werden. Der Papagei spielt also das Klavier mit Klauen und Schnabel, solange, bis es vollständig vernichtet ist.
Das Instrument wird in Empfang genommen...
...und bearbeitet...
...bis nichts mehr übrig bleibt. Fotos: Martin Breindl
Das "Sonic Swing" besteht aus einem Schaukelring, in dem ein Sensor versteckt ist. Indem sie darauf herumschwingen lösen die Papageien Klänge aus. Unsere Voliere ist mit mehreren Ringen ausgestattet, von denen aber nur einer auch Klänge produziert. So können wir überprüfen, ob die Vögel unsere Töne mögen oder nicht: Wird der klingende Ring genauso oder sogar mehr benutzt als seine stummen Gegenparts?
Dieses Sonic Swing haben wir zusammen mit Reinhard Gupfinger realisiert.
Das diesmal vorgestellte Instrument ist unsichtbar.
Beim ersten Konzert-Matinee. Foto: Otto Saxinger.
Ein verstecktes Mikrophon nimmt die Laute der Papageien auf und somit können diese mit Live-Effekten versehen wieder in die Voliere und den Publikumsbereich eingespielt werden. Wir haben dieses "Instrument" bei unserer ersten Konzert-Matinee am 12. Juli verwendet, um eine entrückte, den Klangraum verändernde und bereichernde Stimmung zu erzielen.
Wir waren sehr gespannt, wie die Papageien darauf reagieren würden, ihre eigenen Stimmen, transponiert und mit Echos versehen, zu hören. Würden sie irritiert schweigen, oder gar diese Stimmen als Bedrohung und Eindringen in ihr Revier empfinden? Es war das Gegenteil der Fall: Die Tiere reagierten durchaus positiv, sie schienen im Dialog mit den eigenen Stimmen um so mehr zu singen und zu zwitschern.
So trugen sie nicht unwesentlich zu einer entspannten, wenngleich aufmerksamen Stimmung bei, die unser erstes Konzert beim Höhenrausch auszeichnete.
Was wissen wir schon über die Fähigkeiten, die in einer/m stecken, bevor sie zum Vorschein kommen? Rosi hat uns heute überrascht. Wir testeten - schon als Probe für unser sonntägliches Konzert - das Karton-Zerfetz-Instrument. Wir wussten, dass Pauli es liebt; er spielt es wie Jimi Hendrix. Wir haben erlebt, wie Kasi es als Schlagzeug verwendete. Auch Cleo und Wittgenstein haben wir schon daran gesehen. Diesmal präsentierte es Martin erst Bimboli. Jetzt wissen wir es: er ist ein Punk.
Rosi hingegen reagierte anfangs sehr zurückhaltend. Überhaupt haben wir sie selten an Instrumenten hantieren gesehen. Anfänglich in Graz beim musikprotokoll testete sie noch einiges aus. Allerdings war es damals Kasi, die als energischer "Rampenpapagei" Rosi schnell in die Schranken wies. Daraufhin verlor diese das Interesse und begnügte sich damit, alles was nach Klangerzeuger aussah, aus der Entfernung zu betrachten. Nicht dass sie Angst gezeigt hätte; es schien einfach Wichtigeres im Leben zu geben als Sound zu generieren.
Diesmal allerdings "biss" sie im Sinn des Wortes an. Zärtlich fast, mit großer Inbunst, begann sie die Ränder der Kartonschachtel systematisch abzunagen und erzeugte durch das Schneiden des Schnabels in den Karton dabei einen Rhythmus, der eine bislang ungehörte klangliche Variation dieses Instruments hervorbrachte. Für dieses Erlebnis wird RosiPagagei der Woche.
Karton-Zerfetz-Instrument - Wie gut dass es dich gibt! Oft sind es die einfachsten Dinge, die den meisten Spass machen und obendrein die verschiedensten individuellen Eigenschaften zu Tage bringen. Das Karton-Zerfetz ist unsere einfachste Erfindung: Eine Kartonschachtel wird den Vögeln hingehalten, worauf die meisten Lust bekommen drauf herumzunagen und Stücke herunter zu beissen. Die dabei entstehenden Geräusche verstärken wir über ein Mikrophon, das an der Schachtel angebracht ist. Je lauter wir ihre Beissgeräusche verstärken und bearbeiten, umso mehr gefällt das den Vögeln. Ein ideales Instrument für den Liveeinsatz!
Da unser erster Konzerttermin unmittelbar bevorsteht, haben wir begonnen mit den Vögeln zu proben. Die meisten kennen die verstärkte Kartonschachtel noch nicht, daher ist es besonders spannend zu beobachten wie sie darauf reagieren. Zwei Papageien, Bimboli und Rosi haben sich bei der ersten Probe besonders hervorgetan.
Bimboli
Rosi
Die Videos zeigen schön die Unterschiede in der Technik der beiden Vögel: Bimboli beisst sich fest und schüttelt den Karton so lange und fest, bis er einen Brocken heraus reisst. Rosi hingegen nagt sich fein säuberlich ein Stück nach dem anderen aus dem Karton heraus.
Klangerzeuger für den "Gong" ist eine frei schwebende Metallplatte, auf der es sich gut mit dem Schnabel klopfen lässt. Der Gong ist also ein Schlaginstrument, mit anderen Worten: eine Blechtrommel. Auch hier werden die Klänge mit einem Piezo-Tonabnehmer aufgenommen und können somit mit Effekten versehen und über die Anlage verstärkt werden.
Billy beäugt den Gong...
... und kommt der Sache näher
Im Gegensatz zum Grid wird der Gong noch kaum gespielt:
Gong wird bestaunt, aber noch nicht benutzt.
Wir vermuten, dass das Instrument noch nicht gut zugänglich ist. auf dem Grid können die Vögel mühelos herumklettern, hier gibt es nur glatte Oberflächen, auf denen die Vögel abrutschen. Hier müssen wir Abhilfe schaffen: zur Zeit versehen wir die Instrumente mit einem griffigen Lackanstrich, der die Instrumente nicht nur begehbarer sondern auch bunter machen wird.
Weiter geht es in der nunmehr eingeführten Tradition, die Instrumente englisch zu taufen: diesmal "Grid", also ein Gitter, genau gesagt: ein Abstreifgitter. Florian Prix hat es aus dem Baumarkt mitgebracht, und üblicherweise streifen Maler ihre Rollen und Pinsel daran ab.
Abstreifgitter als Tongeber
Das Gitter dient als "bekletterbares" Instrument, und dank seiner metallischen Struktur klingt es auch noch gut. Zur Verstärkung ist am unteren Ende ein Tonabnehmer montiert.
Grid wird den Papgeien vorgestellt
Wiederum wichtig: das"nackte" Gitter wirkt nicht sehr attraktiv, also wird es diesmal mit einer Schnur aus Tannenzapfen behängt. Diese soll auch als Einstiegshilfe dienen.
Tannenzapfenmontage mit Bimbolis Hilfe
Das fertige Instrument kann den Papageien übergeben werden (sofern Bimboli sie ran lässt)
Das heute vorgestellte Instrument heisst (englisch) "Tear" - im Sinne von "ziehen, reissen". Der Name sagt schon aus, wie das Instrument bedient werden kann: Es gibt drei Zugriegel in Form von Drahtschlaufen, die verschiedene Töne von sich geben, je nachdem, wie stark der Vogel daran zieht.
Pauli nähert sich dem frisch geschmückten Instrument
Unsere Instrumente sind langweilig - das haben wir inzwischen leider lernen müssen: Schmucklos und hölzern hängen sie in der Gegend herum, am ehesten laden sie noch dazu ein daran zum zu knabbern, aber auch das ist auf die Dauer unergiebig, da sie zu stabil gebaut den Schnäbeln Stand halten. Also müssen wir uns daran machen, die Instrumente für die Papageien interessanter zu gestalten: bunt anmalen oder, was erst mal schneller geht, sie mit bunten Fäden und anderen Dingen dekorieren.
Das Interesse scheint geweckt
Am meisten "zieht" natürlich das Essbare: Wir haben eine Zugschlaufe mit einer Rispe Hirse versehen und damit sofort Paulis (und anderer Papgeien) Neugier geweckt. Ist die Hirse fest genug am Zugriegel angebracht, braucht es für das Tier eine Zeitlang ein paar Körner heraus zu ziehen. Dabei wird der Klang, sozusagen als Nebenprodukt, ausgelöst.
Das essbare Instrument!
Es bleibt spannend, ob das Instrument in Zukunft auch ohne Hirsezugabe seine Spieler/innen findet...
Sein durchdringender Blick lässt Dominanz vermuten. Sein Verhalten macht uns gewiss: Bimboli ist auf dem besten Weg der "Pate" der Höhenrausch-Voliere zu werden. Gemeinsam mit seiner Partnerin Rosi baut er langsam aber stetig sein paternalistisches System aus. Als Basis dient ihm der hintere Schutzraum, den er schon beinahe völlig unter seine Kontrolle gebracht hat. Von dort aus startet er seine Kontrollspaziergänge und -flüge, argwöhnisch jede/n beäugend, der ihm vielleicht in die Quere kommen könnte.
Waren es vorige Woche Bina und Flocke, die sich ihm und Rosi bedingungslos angeschlossen haben, hat er es diese Woche auf Jacko abgesehen. Dies auf eine besonders hinterlistige Weise: er flirtet auf Teufel komm raus, turtelt wie die Tauben, die außerhalb der Voliere flattern, und hat ihn auch schon wiederholt gefüttert. Cocco, Jackos Partner, sitzt hingegen einsam auf dem Ast und schmollt natürlich. Ob uns Bimbolis Umtriebigkeit gefällt oder nicht, lassen wir dahin gestellt. Nichtsdestotrotz verleihen wir ihm gerade deshalb den Papagei der Woche.
Stattdessen: die "Baby Star Gitarre"! Diese war bisher besonders bei Chica sehr beliebt, die das Instrument am liebsten in Jimi-Hendrix-Manier mit der Zunge bedient. Bis jetzt haben wir das Instrument unseren Vögeln vorbehalten, aber ab Montag, den 15.6. ist es wieder so weit. Unser "Kinderinstrument" befindet sich gerade im Boxenstopp und wird von nun an wieder mit der Gitarre bestückt.
Chica mit Gitarre, Schiltern 2014
Apropos Gitarre: Mom & Paps haben anlässlich des Höhenrausches eine wunderschöne Sonderedition von Temporary Tatoos kreiert, auch mit Gitarre spielendem Papagei. Die Tatoos gibt es am Kiosque auf Parkdeck 14 zu kaufen.
Billy S. war zwar immer eine der grossartigen SängerInnen und SprecherInnen, tendierte jedoch zu eigenwilligem Verhalten. Es konnte schon passieren, dass sie sich tagelang weigerte, aus dem Schutzraum hervorzukommen, den sie dann als ihr eigentliches Revier definierte. Ihr ausgeprägter Separatismus zeigte sich in vor allem in Schiltern; jedoch auch beim CYNETART-Festival in Hellerau hielt sie sich meist im Hintergrund der Voliere auf, wo sie sich zwar für Publikum unüberhörbar, jedoch auch relativ unsichtbar machte.
Auch beim Höhenrausch schien sich anfänglich ihr Charakterzug durchzusetzen. Umso erfreulicher für Betreuerinnen und KünstlerInnen, dass sie sich in der zweiten Woche plötzlich von einer ganz anderen Seite zeigt: zutraulich und aufgeschlossen begibt sie sich auf die Entdeckungsreise und erforscht die Aussenvoliere. Auch die Instrumente werden beäugt und zaghaft ausgetestet - zwar noch nicht in Eigeninitative, aber mit freundlicher Unterstützung durch Norbert Math, wie hier auf dem Plattenhall. Dafür verleihen wir ihr den zweiten Titel Papagei der Woche.
Erneut war metamusic Thema eines Radiofeatures von Susanna Niedermayr im Zeit-Ton Magazin vom 3. Juni 2015. Susanna Niedermayr begleitet schon von Anfang an das Projekt und hat bereits zahlreiche Zeit-Ton Beiträge gestaltet; diese sind beim Höhenrausch am Regiecontainer in einer eigens dafür massgefertigten Hörstation abrufbar.
Der erste Titel Papagei der Woche geht eindeutig an Wittgenstein. Mit ihrer frischen, fröhlichen und ungestümen Art hat sie alle Herzen im Sturm erobert. BetreuerInnen, KünstlerInnen, Ausstellungsdienst und BesucherInnen sind gleichermassen von ihr begeistert. Stundenlang turnt sie auf dem Geäst der Voliere und auf den darin befindlichen Spielzeugen umher und pfeift und singt dabei,.dass man sie weithin über den OK-Platz hören kann.
Sie war aber auch die erste, die unsere neuen Instrumente gründlich inspizierte und so lange auf ihnen experimentierte, bis sie ihnen Klänge entlocken konnte. Vor allem das Joystick-Instrument hatte es ihr sichtlich angetan, aber auch der Plattenhall gefiel ihr sonderlich gut. Was Wittgenstein auszeichnet - und dafür verleihen wir ihr eigentlich den Titel - ist, dass sie die Instrumente von Beginn an nicht auf Anregung seitens der BetreuerInnen und KünstlerInnen betätigte, sondern selbständig und aus eigenem Antrieb.
Lukas besitzt die typische Handhaltung des Denkers. Gerade einmal fünf Jahre alt – und somit einer der Jüngsten in der Gruppe – ist er neugierig, zugänglich und offen für neue Dinge und bereit alles auszuprobieren, so auch unsere Instrumente. Allerdings erweist er sich aufgrund seiner Jugend auch oft recht ungeschickt, auch in den Zärtlichkeiten, die er in aufkeimender romantischer Verzückung, mit seiner Partnerin Wittgenstein auszutauschen versucht. Und doch ist Lukas ein vielversprechendes Talent für die Zukunft.
Wittgenstein ist das Babyface von metamusic und des gesamten Papageienheims: eineinhalb Jahre jung. Die junge Dame ist ein Rabauke wie im Buche, noch nicht den Kinderschuhen entwachsen entdeckt sie die Welt. Dass sie dabei aufgrund ihrer Wildheit manchmal auf den Schnabel fällt, kann schon passieren. Auch für ihre ersten Gehversuche in Sachen Liebe mit Lukas wird sie noch etliche Stolpersteine überwinden müssen.
Kurti, trotz ihres Namens weiblich, bildet gemeinsam mit ihrer Partnerin Rolli als Venezuelaamazone die bunte Ergänzung in der metamusic-Voliere. Kurti ist scheu und introvertiert und nimmt sich mit ihrer Partnerin viel Zeit für sich selbst. Wenn sie gut aufgelegt ist, stimmt sie aber schon mal ein Liedchen an.
Die Gelbwangenamazone Rolli, wendet auch viel Zeit für die Pflege der gemeinsamen Beziehung mit Kurti auf. Sie ist allerdings die robustere der beiden und kann schon mal sehr ungestüm daherkommen.
Die fünfjährige Bina, ein zartes, dunkles, etwas zerzaustes Wesen ist – ähnlich wie ihre beste Freundin Flocke – aufgrund ihrer Jugend noch recht scheu. Von Zeit zu Zeit kommen erste Annäherungsversuche von ihr, sobald man sich ihr aber direkt zuwendet, bekommt sie Angst. Sie singt und pfeift aber recht gern, produziert mit großem Eifer undefinierbare Geräusche, und wird die Zeit bei metamusic hoffentlich nutzen, einen Platz in der Gruppe zu finden.
Mit sechs Jahren ein wenig älter als ihre Freundin Bina, ähnelt Flocke ihr nicht nur in wesentlichen Charakterzügen, sondern auch im Aussehen. Ebenso zart und dunkel, ebenso scheu und zartbesaitet. Die Nähe zu Bina jedoch scheint ihr die nötige Sicherheit zu geben, um bei metamusic die ersten musikalischen Schritte zu wagen.
Maxi könnte man als Busenfreundin von Billy S. bezeichnen, würde dieser Ausdruck bei Graupapageien nicht etwas unpassend klingen. Die Endzwanzigerin mit Ring am linken Fuß ist eher klein und an der Brust zerzaust, tut sehr lieblich und charmant, tendiert aber zur Hinterhältigkeit. Maxi ist frech und spricht viel. Und wenn ihr der Krach in der Voliere zu viel wird, kann sie schon mal laut „Ruhe!“ schreien.
Aber auch vielversprechende neue Talente sind diesmal dabei. Aus der Papageien-Band wurde ein veritables Orchester. Und dies sind die Neuen:
Der Mann mit dem betörenden Blick. Mit diesem hat BimboliRosi umgarnt. Bimboli ist ein sehr großer gutaussehender Graupapagei und einer der Dominanten der Truppe – sowohl gefiederten als auch ungefiederten Lebewesen gegenüber. Er spricht viel und liebt es, spazieren zu gehen, besonders wenn Menschen in der Voliere sind. Da heißt es dann aufpassen: Bimboli hat eine Vorliebe für teures Schuhwerk, das er mit innigster Genugtuung zerbeißt.
Cleo ist einer der beiden Timneh-Graupapageien in der metamusic-Truppe; sie ist mit Mickey liiert. Wie alle Timnehs erkennt man sie im Gegensatz zu den Kongo-Graupapageien an den dunklen statt roten Schwanzfedern und am hell getönten Schnabel. Cleo ist eine Frohnatur, frech und neugierig. Sie singt und pfeift und sorgt für gute Laune. Sie wirkt klein und niedlich – auch typisch für Timneh-Pagageien – hat es aber faustdick hinter den Ohren. Als Newcomerin blickt sie voll Enthusiasmus den neuen Abenteuern in der Band entgegen.
Mickey, der Partner von Cleo, ist ein außergewöhnlicher Herr: ein Timneh- Graupapagei, der Merkmale von beiden Arten in sich vereint. Auch er ist neugierig, wissbegierig und frech, ein Verfolger auf krummen Beinen. Ein kleiner begabter Sänger und Pfeifer, vor dem man auf der Hut sein muss; denn er kann unglaublich schnell sein, was man ihm so gar nicht zutrauen würde.
Cocco, der Partner von Jacko, ist ein komplizierter Charakter. Er ist sehr neugierig, hat aber gleichzeitig Angst vor neuen Dingen. Dass er sich so selbst im Weg steht, bereitet ihm sichtlich Stress. So betrachtet er auch die neuen Instrumente stets mit Argwohn, obwohl er doch gern mit ihnen spielen möchte. Ansonsten ist er ein eher stiller Typ, der sich in der Gruppe zurückhält. Man erkennt ihn leicht an seinen abgebissenen Brustfedern.
Jacko ist wie sein Partner Cocco, eine neugierige Natur, aber auf bedächtige Art. Er ist sehr impulsiv in seiner Entscheidung, ob er jemanden mag oder nicht. Wenn ja, reagiert er sehr zahm und zutraulich, wenn nicht, wird er zum beharrlichen Verfolger. Mit Pauli eint ihn seine dekonstruktivistische Ader: er ist ein begnadeter Zerstörer von allem. Wie viele Papageien hat auch er im Laufe seiner früheren Einzelhaltung zu rupfen begonnen, In der Gruppenhaltung wurde es besser aber ein „Rest“ ist geblieben. Das „Mascherl“, das er sich am Kragen selbst rupft, ist sein weithin erkennbares persönliches Kennzeichen.
Kiki, der zweite Timneh-Graupapagei der Truppe, pflegt mit Billi P. eine interkulturelle Partnerschaft. Der 25-jährige ist wie die meisten Timnehs klein, frech und neugierig. Er liebt es zu pfeifen und zu tanzen. Sein „Berufswunsch“ dürfte jedoch in eine andere Richtung als die Musik zu gehen. Er liebt es, sich bei Menschen als Friseur zu betätigen, vor allem langes Haar hat es ihm sichtlich angetan.
Billi P. ist ein ganz anderer Typ als sein oder ihr (Billis Geschlecht ist unbekannt) Partner Kiki. Bedächtig, ruhig und sehr zurückhaltend. Trotz seiner Scheu ein Modelcharakter: als einziger posiert er ruhig und konzentriert, wenn man ihn fotografieren will. Erst wenn er geduldig aus seinem Schneckenhaus gelockt wird, kann Billi sehr charmant sein.
Höchste Zeit, endlich unsere 21 gefiederten Co-Autorinnen und Co-Autoren vorzustellen, mit denen wir beim Höhenrausch 2015 an metamusic weiterarbeiten werden. Beginnen wir mit der altbekannten Truppe, die auch diesmal wieder dabei ist:
Kasi ist meist die Frontfrau der Gruppe. Sie ist ein schönes, sehr zahmes Weibchen und weiß sich sowohl bei Menschen als auch bei ihren gefiederten PartnerInnen durchzusetzen. Sie stürzt sich sofort auf Neuerungen in der Voliere und erkundet interessante Dinge, sobald sie sie entdeckt. Kasi ist bei metamusic seit Anfang an dabei und hat mit der Casio-Orgel sogar ein nach ihr benanntes Instrument, das sie gerne für sich beansprucht. Man erkennt sie an einer Stelle am Hals, an der sie manchmal ein wenig rupft und an ihrer neckischen roten Feder ebendort.
Coco ist zwar ein sehr schöner junger Mann, jedoch etwas schüchtern. Er himmelt Kasi an, die sich aber lieber etliche Optionen offen hält. Meist ist er mit Fressen beschäftigt, um dann Kasi füttern zu können. Wenn auch das nicht hilft, versucht er ihr mit Gesang und Tanz zu imponieren, was bei ihm zu erstaunlichen Fertigkeiten geführt hat. Coco ist seit einem Jahr bei der metamusic-Truppe. Auf seinen großen Durchbruch warten wir noch.
Chica bildet mit Joki das Traumpaar der Truppe; ihm verdankt sie ihre schicke Kurzhaarfrisur, denn er übertreibt es etwas mit der Gefiederpflege. Auch diese beiden gehören zur Originalbesetzung von metamusic. Chica war anfänglich etwas scheu und es war besser sich in Acht zu nehmen, wenn man ihr zu nahe kam. Seit einiger Zeit ist sie aber sichtlich aufgetaut und mischt sich als Rhythmusgitarristin musikalisch gehörig ein.
Joki ist ein eher introvertierter Knabe. Am liebsten hält er sich in der Nähe seiner Langzeitpartnerin Chica auf, für deren „Styling“ er liebevoll sorgt. Wenn nicht, bevorzugt er die Klangschaukel. Eher dem Ambient und der seriellen Musik zugetan, kann er auf diesem Instrument stundenlang komplexe Patterns von großer Einfachheit und Strenge, aber geradezu meditativer Schönheit erzeugen.
Pauli ist ein impulsives Weibchen. Ihr musikalisches Vorbild dürfte Jimi Hendrix gewesen sein. Gebt mir einen Karton! Gebt mir ein Stück Holz! Gebt mir irgendetwas, Hauptsache es ist ein Pickup drauf und der Regler bis zum Anschlag offen. Feedback ist gut, Noise ist noch besser. Und wenn ich mit dem Instrument fertig bin, ist es das Instrument auch. Und bis Ihr mir ein neues besorgt, zerlege ich in der Zwischenzeit etwas anderes. Es gibt immer was zu tun.
Billy S. ist einer der Gesangstars der Truppe. Auch sie war schon bei mehreren Tourneen von metamusic dabei. Billy S. fliegt gerne und gut. Der Langzeitsingle hat sich mittlerweile mit Maxi befreundet. Sie verweigert Instrumente, aber singt ausgezeichnet und hat ein reichhaltiges Repertoire. Sie hören die Königin der Nacht? Meredith Monk? Diamanda Gallas? Tom Waits? Korg MS 20? Seien Sie sich sicher: es ist Billy, keine Frage.
Rosi ist ein Prachtstück von einem Graupapageienweibchen: groß, elegant und dominant. Rosi gehört zur Originalbesetzung von metamusic, legte aber nach schwerwiegenden Meinungsunterschieden mit Frontfrau Kasi eine längere kreative Pause ein. Nun hat sie ein Comeback gestartet und ist wieder dabei. Sichtlich freut sie sich auf die neuen Instrumente, die hier erstmals zum Einsatz kommen. Auch im Beziehungsleben hat sie mit Bimboli endlich einen Partner gefunden, der ihr standhält und mit dem sie auf gleicher Augenhöhe kommunizieren kann.
Ich möchte Ihnen hier im Wochentakt je eines unserer metamusic-Instrumente vorstellen. Die Ausstellung Höhenrausch 2015 dauert einundzwanzig Wochen und einundzwanzig Papageien leben in unserer Voliere. Da liegt es nahe, dass wir jede Woche ein neues Instrument bauen und Ihnen hier vorstellen - bis wir am Ende für jedes Tier sein ideales Instrument gefunden haben.
Einige Instrumente haben wir natürlich schon im Vorhinein konzipiert und gebaut. Einiges hat sich aus unseren letzten Erfahrungen bewährt, anderes wird diesmal ganz neu.
Ein Instrument, welches zum ersten Mal in der CYNETART Ausstellung 2014 zum Einsatz kam, haben wir in Zusammenarbeit mit Florian Prix und seiner Firma Kaulbach Amplifications, neu gebaut (wie auch alle anderen, welche bis jetzt im Höhenrausch verwendet werden): Das Joystick-Instrument.
Florian Prix präsentiert das Joystick-Instrument
Die Bedienung des Instrumentes ist recht einfach: Durch Bewegung des Hebels (Joystick) können Klänge erzeugt und manipuliert werden, so so ist es etwa möglich, sich durch einen Klang durch zu "scratchen": Der Klang folgt der Bewegung des Hebels, ähnlich wie bei der Bewegung einer Schallplatte.
Unser jüngster Papagei Wittgenstein war die erste, die sich für das Instument interessiert gezeigt hat: noch bevor es angeschlossen war, spielte sie schon am Joystick herum - und sie hat auch am 2. Juni ausgiebig damit gespielt, und Klänge erzeugt.
Wittgenstein versucht Verschiedenes um den Hebel zu bewegen
Wie unter Papageien üblich wird das Instrument einem ausführlichen Materialtest unterzogen.