Aus: "KUNST DEM VOLK", Sonderheft zum 20. April 1943
KUNSTWERKE FÜR DIE NEUE GALERIE IN LINZ

Am 20. April begeht Adolf Hitler seinen 54. Geburtstag. Wir nehmen diesen Tag zum Anlass, dieses Heft jenem Manne zu widmen, dessen Liebe zur Kunst dem deutschen Volke das Leben lebenswerter, dem deutschen Künstler aber die Arbeit hoffnungsvoller - das Ziel begehrenswerter machte. Grossartig sind die Leistungen, die der Führer als Beschützer und Erneuerer der deutschen Kunst vollbrachte. [...] Kraft seiner Persönlichkeit wies er den Künstlern neue gesunde Wege und setzte ihnen hohe, dem Reiche und damit dem Volke dienende Ziele.

Die Baukunst, Ausgangspunkt aller Entwicklungen der bildenden Künste, erhielt durch ihn den mächtigsten Antrieb. Es entstanden repräsentative Bauten des Staates, der Partei, des Heeres und des Sportes. Sie sind die grossen Zentren der Gemeinschaft, der Ausdruck unserer neuen aufstrebenden Staatsidee, entstanden aus dem völkischen Erlebnis und mündend in dem Ziele, das deutsche Volk zu einer gewaltigen lebensfähigen und lebensbejahenden Einheit zusammenzuschliessen. [...] Mit der Erbauung des "Hauses der Deutschen Kunst" in München wurde eines der grössten und würdigsten Ausstellungsgebäude geschaffen, das die Werke lebender Künstler in jährlich sich wiederholenden Ausstellungen zeigt. [...]

Durch den uns aufgezwungenen Krieg mussten die weit ausgreifenden Planungen des Führers zum Teil zurückgestellt werden. [...] In unermüdlicher Arbeit werden die genialen Planungen des Führers weitergeführt, um sie nach Beendigung dieses Krieges Zug um Zug Wirklichkeit werden zu lassen. Unter diesen grossartigen Vorhaben, die die Städte und Weihestätten Deutschlands verschönern und dadurch das künstlerische Empfinden des deutschen Volkes vertiefen werden, steht wohl mit an erster Stelle die Verwirklichung der grossen Kunstgalerie in Linz. [...]

Die Galerie in Linz wird [...] nur auf eine verhältnismässig kurze Entwicklungszeit zurückblicken können, aber was bei anderen Sammlungen erst in Jahrhunderten entstehen konnte, wird hier in wenigen Jahren von einem Mann vollbracht, dessen leidenschaftliche Liebe zur Kunst jede Schwierigkeit zu überbrücken weiss.

Durch den Erwerb wertvollster Werke deutscher und ausländischer Künstler aus Privatbesitz verstand es der Führer, den Grundstock zu einer seiner grössten kulturellen Taten zu legen: zur Errichtung der grossen Kunstgalerie in Linz. Dieses Unternehmen wird erst dann in seiner ganzen Grösse erfasst werden, wenn man die Verhältnisse des freien Kunstmarktes vor der Machtübernahme durch den Nationalsozialismus eingehend betrachtet. [...] Zahllos und überaus schmerzlich ist der Verlust an wertvollstem Kunstgut, das, damals verkauft oder verschoben, nunmehr dem Besitz des deutschen Volkes für immer verloren bleiben wird. [...]

Viele bedeutende Werke, die knapp vor der Veräusserung an ausländische Interessenten standen, blieben nunmehr durch das tatkräftige Einschreiten des Führers der deutschen Nation erhalten. So sollte zum Beispiel Jan Vermeer van Delfts berühmtestes Gemälde "Die Künstlerwerkstatt" aus Wiener Privatbesitz nach den Vereinigten Staaten veräussert werden. Der amerikanische Staatssekretär Mellon hatte für dieses einzigartige Werk 6 Millionen Dollar geboten. Heute ist es fester Besitz des deutschen Volkes und vom Führer als eines der Hauptstücke für die Galerie in Linz bestimmt. [...] Ein Geschenk des Duce, Makarts "Pest in Florenz", ein Werk, das den Künstler berühmt machte, wurde vom Führer in grosszügiger Weise dieser Galerie überwiesen. [...] Fast alle bedeutenden Malerschulen werden in ihr vertreten sein. So wird neben zahlreichen italienischen Meistern auch das glanzvolle Dreigestirn der Renaissance, Raffael, Leonardo da Vinci und Tizian nicht fehlen. [...] Über ein Dutzend Werke von Rembrandt, darunter Selbstbildnisse und das wundervolle späte Bild der Hendrijke Stoffels seien an erster Stelle erwähnt. Eine erlesen zusammengestellte Kollektion des Peter Paul Rubens [...] reiht sich an Glanzstücke von Pieter Brueghel d. Ä., Albrecht Dürer, L. Cranach, van Dyck und andere mehr. [...]

Fast die gesamte niederländische und flämische Schule des 17. Jahrhunderts wird mit typischen Werken vertreten sein. Aber auch das 18. und 19. Jahrhundert kommt sehr repräsentativ zur Geltung. Die französische und spanische Schule wird selten schöne Stücke von Watteau, Boucher, Lancret und Goya aufweisen. Die deutsche Romantik wird ebenso ihren Platz finden wie die realistische Malerei Menzels, die volkstümliche Kunst Hans Thomas oder die von südlicher Glut durchhauchte Malerei Arnold Böcklins. [...] Es kann daher heute schon mit Recht gesagt werden, dass diese Galerie neben ihrer hervorragenden Auswahl an Meisterwerken zugleich auch eine der schönsten und modernsten sein wird, die Deutschland besitzt.

So wie der Führer das Haus der Deutschen Kunst zu einer europäischen Kunstmetropole der zeitgenössischen bildenden Kunst erhoben hat, so wird auch die zukünftige Galerie in Linz der Kunst der Vergangenheit ein würdiges Gebäude sein. Das deutsche Volk aber wird sich dieses grosszügigen Geschenkes immer freudig erinnern. Die Dankesschuld gegenüber seinem Führer wird nie erlöschen.


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