DAS THEOLOGISCHE PROGRAMM

Das Sakrament der Eucharistie wird in dem Altar nicht allein als kirchliches Symbol in den Mittelpunkt gestellt, sondern als ein Akt, der die Kirche als Heilsgemeinschaft begründet. Dieser Schluss ergibt sich aus dem geschichtstheologischen Programm, das man dem Altar ablesen kann.

Entscheidend dabei ist eine christliche Zeitalterlehre, die in einem Endzustand des Geistzeitalters nach Durchlaufen einer stufenweisen Hierarchie der Auserwählten, die aus den vier Himmelsrichtungen kommend dem Endzustand entgegenstreben.

Der Urzustand im Paradies, das Zeitalter des mosaischen Glaubens, die Zeit der Evangelien mündet in die Zeit der gegenwärtigen spirituellen Erneuerung, die wiederum zum Endziel der ewigen Schau Gottes führen wird.

Die In-Eins-Setzung dieser Entwicklung mit der Entwicklung der Kirche lässt diese nicht allein als einen Teil der Gesellschaft erscheinen sondern als deren Sinnhorizont. Die Kirche verkörpert den Staat Gottes, zu dem sich alle bekennen sollen und müssen, um die Gnade des Heils zu erlangen, die weltliche Macht eingeschlossen.

An diesem Punkt, der als eine soziale und moralische Forderung an die Gesellschaft erscheint, setzt die ideologische Bedeutung des Altars ein.