DIE GERECHTEN RICHTER

Die Inschrift auf dem Rahmen der äusserst linken Tafel bezeichnet diese Darstellung als "gerechte Richter". Durch die individuellen Züge der Reiter glaubte man, Portraits in den Gesichtern zu erkennen. Die Gruppe der Richter setzt sich in der rechten Tafel der "Streiter Christi" fort. Die ersten dort werden mit den Heiligen Martin, Georg und Sebastian in Verbindung gebracht. Für die Bedeutung der Reiter kommen in jedem Fall mehrere ikonografische Traditionen des Spätmittelalters in Betracht, eindeutige Zuordnungen sind nicht möglich.

Es dürfte sich jedenfalls um Streiter und Gesandte Christi handeln, die - in Verbindung mit den anderen Tafeln - als Prozession zur Huldigung des Lammes herbeiströmen. Durch die Gleichsetzung von Gott und Papst durch die Tiara lässt sich diese Anwesenheit auch kirchenpolitisch deuten: alle weltlichen Mächte (Ritter, Gesandte) dienen in Wahrheit der Kirche und dem Glauben.