MICHELANGELO BUONAROTTI 1475 - 1564 |
Michelagniolo di Lodovico di Leonardo di Buonarrot Simoni, wie er eigentlich hiess, wurde am 6. März 1475 in Caprese im Casentino geboren und starb am 18. Februar 1564 in Rom. Er stammte aus adliger, aber nicht reicher Familie. Sein Vater Lodovico schickte ihn gegen seinen Willen 1488 in die Lehre zu Domenico Ghirlandaio. 1489 wechselte Michelangelo in die Kunstschule am Giardino Mediceo von San Marco, die eine grosse Antikensammlung besass.
Aus dem Jahr 1490 stammt seine enge Verbindung zu den Medici in Florenz, an deren Hof er mit den Idealen der Renaissancephilosophie und dem Humanismus in Berührung kam. 1496 - 1501 war er das erste Mal in Rom. Nach seiner Rückkehr nach Florenz arbeitete er an der Brügge-Madonna. Ab 1505 lebte er aber wieder in Rom und erhielt dort bis zu seinem Lebensende von den Päpsten zahlreiche Aufträge. Neben den Päpsten waren die Medici und die Stadt Florenz seine wichtigsten Auftraggeber, weshalb er auch immer wieder nach Florenz zurückkehrte.
Wir sind über das umfangreiche Oeuvre gut unterrichtet, zahlreiche Dokumente, Briefe und Zeugnisse sind erhalten, was sicherlich seinen Grund darin hat, dass Michelangelo bereits zu Lebzeiten grossen Ruhm genoss und quasi als Vollender der zeitgenössischen Kunstauffassung angesehen wurde.
Nicht allein die künstlerische Arbeit, auch die Person Michelangelo stellt einen wichtigen Ausgangspunkt der Entwicklung des Künstlerbildes dar. Bereits von seinen Zeitgenossen wird er als schwieriger, unzugänglicher Charakter beschrieben, als der Typik der Sozialcharaktere der Zeit enthoben. Er repräsentiert den aus eigenen Gesetzen frei schaffenden Künstler, dessen künstlerisches Schaffen in ursächlichen Zusammenhang mit seiner psychischen Konstitution gebracht wird. |
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