DER ANSCHLUSS ÖSTERREICHS UND DIE ERSTEN SCHRITTE IN LINZ

Hitler während des Einmarsches in Linz, 1938


Adolf Hitler verkündet am 12. März 1938 in Linz, der "Jugendstadt des Führers", den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich. Der Jubel der Bevölkerung bei der "Heimkehr" des Führers ist grenzenlos, "feierlich klingen die Glocken der Kirchen, von deren Giebel die Hakenkreuzfahnen wehen, Menschen umarmen sich und niemand schämt sich der Tränen."

Am darauffolgenden Tag erklärt Hitler im Beisein von Gauleiter August Eigruber dem Linzer Bürgermeister Wolkerstorfer, dass er die Patenschaft über die Stadt Linz übernehmen werde und verspricht ihm die Errichtung einer neuen Donaubrücke. Bereits acht Tage später beginnen die Besprechungen für den Bau der Nibelungenbrücke.

Schon kurz darauf besucht Fritz Todt die Stadt Linz, um Aussenstellen für Planungen einzurichten. Die erste hat die Aufgabe, die Planung der Autobahn von Salzburg nach Wien zu koordinieren, die zweite soll die Vorarbeiten für die Errichtung der neuen Brücke in die Wege leiten. Nach Hitlers Plänen soll Linz einerseits Industriestadt werden und andererseits Kunst- und Kulturmetropole, die Wien und Budapest in den Schatten stellt.


Hitler und sein Architekt Giesler am Donauufer in Linz
Im Hintergrund die neue Nibelungenbrücke


Hitlers Neugestaltungspläne umfassen unter anderem eine neue Donauuferverbauung mit dem Sitz wichtiger Verwaltungszentren, die Verlegung der Westbahnstrecke, den Anschluss von Linz an die Reichsautobahn und vor allem ein Kulturzentrum mit einer Oper, einem Museum, einem Kino und mehreren Theatern.

Am 29. März 1939 wird der Münchner Architekt Roderich Fick von Hitler zum "Reichsbaurat für die Neugestaltung der Stadt Linz" bestellt. Er untersteht direkt Hitler und erhält weitreichende Kompetenzen.

Linz wird damit (neben Berlin, München, Hamburg und Nürnberg) zu einer der "Führerstädte", deren Ausbau Vorrang hat vor allen anderen Städten des Reiches.

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