DIE RÜCKGABE

Amerikanische Lastwagen vor dem "Central Collecting Point", München 1945

Bereits im Oktober 1945 laufen die ersten Rückstellungsaktionen an. Doch ist es oft schwierig, die Besitzverhältnisse von vor dem Krieg zu klären bzw. die Art der Transaktion in den Besitz des Deutschen Reiches und seiner Institutionen oder von Privatpersonen zu rekonstruieren.

Denn selbst von den im Rahmen des "Sonderauftrages Linz" erworbenen bzw. ausdrücklich für das Linzer Museum bestimmten Bildern stammten nur etwa 400 aus beschlagnahmtem jüdischen Besitz. Der Rest wurde gekauft, wenn auch oft unter Ausübung von Druck (was von den Amerikanern als "forced sale" bezeichnet wurde). Der übrige Teil gehörte zwar potentiell zu dieser Sammlung, war jedoch noch nicht eindeutig für sie bestimmt.

Für den Ablauf dieser Restitutionsaktion war die "Art Looting Investigation Unit", der fast ausschliesslich Kunstoffiziere angehörten, zuständig: sie hatte die Aufgabe, den Erwerb und die Bergung der Kunstwerke aufzuklären, die verantwortlichen Personen auszuforschen und schliesslich die Herkunft der Kunstwerke festzustellen.

Aufgrund dieser Arbeit wurden noch 1945 123 Kunstwerke an Österreich, 28 an Belgien, 9 an die Tschechoslowakei, 81 an Frankreich und 81 an die Niederlande zurückgestellt.

Im Herbst 1945 bemühen sich das Land Oberösterreich und die Stadt Linz vergeblich um die für Linz bestimmten und in Altaussee gelagerten Kunstwerke.


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