Bruno Lohse


Bruno Lohse wurde am 17. September 1911 in Düingsdorf (Herford) geboren. Er studierte Kunstgeschichte und Philosophie in Berlin und führte hier von 1936-1939 als Kunsthändler ein kleines Geschäft. 1937 wurde er Mitglied der NSDAP.

In den ersten Kriegsjahren war er Mitglied einer Sanitätsabteilung, später gehörte er der Panzerjägerabteilung in Kolberg in Ostpreussen an. Als Kunsthistoriker wurde er von seiner militärischen Einheit im Februar 1941 für 4 Wochen dem ERR zur Begutachtung verschiedener Kunstgegenstände zugeordnet. Lohse erhält die Aufgabe, Göring in das Jeu de Paume zu begleiten, um dort eine Sonderausstellung holländischer Maler des 17. Jhdts. zu besichtigen. Göring ist von der Kunstkenntnis Lohses beindruckt und die beiden treffen die Vereinbarung, dass Lohse als Verbindungsmann Görings Mitglied des ERR bleiben soll. Er erhält von Göring den Auftrag, den französischen Kunstmarkt zu beobachten und für Göring einzukaufen.

Von März 1941 bis Juli 1944 ist er in Paris überwiegend für Göring tätig, er bereitet viele der Ausstellungen im Jeu de Paume vor. Göring auf der anderen Seite unterstützt Lohse in jeder Hinsicht. Eine von Göring unterzeichnete Vollmacht vom 21. April 1941 lautet:

"Dr. Bruno Lohse ist von mir beauftragt, in Kunsthandlungen, Privatsammlungen und auf öffentlichen Versteigerungen Kunstgegenstände zu erwerben. Alle Dienststellen des Staates, der Partei und der Wehrmacht sind angewiesen, ihn bei der Durchführung seines Auftrages zu unterstützen."

Bruno Lohse verkauft aber auch Kunstgegenstände über Maria Almas Dietrich an den "Sonderauftrag Linz". Ausserdem ist er für Albert Speer und Martin Bormann tätig. Ende 1944 geht er nach Hohenschwangau bei Füssen im Allgäu und später nach Kogl. Bei Kriegsende wird er von den Amerikanern in der Nähe des Schlosses Neuschwanstein gefangengenommen.

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