Alois Miedl


Alois Miedl, am 3.3.1903 in München geboren, war vor 1930 deutscher Repräsentant des Bankiers Hoffmann in Holland. 1930 wurde er Vorsitzender einer Gesellschaft, die sich eine Reihe anderer Kolonialgesellschaften (insbes. die Kaoko Land-Minengesellschaft Südwestafrika und die Gesellschaft Süd-Kamerun) eingliederte.

1937/38 wurden auf Anregung Miedls in Britisch-Indien 11 Zementfabriken errichtet, an denen er selbst beteiligt war. 1937 erwarb er die Aktienmehrheit der Gebrüder Goedhard AG in Düsseldorf. 1940/41 übernahm er von den Testamentvollstreckern des Herrn Goudstikker dessen Kunsthandelsfirma und wurde damit eine für den Kunsthandel bedeutende Person.

Durch diese Übernahme gehört Miedl zu jenem Händlerkreis, der für Göring und Hitler kauft. Er verfügt über gute Kontakte zu Göring und verkauft ihm während des Krieges die Renders-Sammlung aus Brüssel und er vermittelt u.a. beim Verkauf der Pröhl-Sammlung (mit Cranachs "Venus") und der Sammlung Mannheimer. Regelmässig beschenkt er Göring zum Geburtstag. Die Geschenke sind selbstverständlich wertvolle Gemälde. Er ist auf die Protektion Görings angewiesen, da seine Frau Jüdin ist. 1944 geht er mit seiner Familie nach Spanien.