PEINTRE DU ROI

Die Pariser "Académie Royale de Peinture et de Sculpture" wurde 1648 gegründet, um jene Maler, die im Dienste des Hofes standen, gegenüber den unabhängigen Malern un den Zünften zu begünstigen. Erst 1664 wirkte sich dies Zentralisierung auch auf die Theorie der Künste aus (im Sinne eines klassizistischen Akademismus).

Ihre Entwicklung ist in engen Zusammenhang mit dem französischen Hof zu sehen. 1734 arbeitet Boucher zum ersten Mal für die Königin, 1737 wird er zum ordentlichen Professor an der Akademie ernannt, deren Rektor er 1761 wird. 1742 wird er Dekorateur der Oper, 1755 Leiter der königlichen Gobelin-Manufaktur und erhält bereits seit 13 Jahren eine königliche Pension.

Wird er auch erst 1765 zum ersten Hofmaler ernannt, war er dies de facto bereits seit den 50er Jahren.

Seine Auftragslage war also von den Interessen und Vorlieben des Hofes abhängig. Er dekorierte für deisen kaum offizielle Räume sondern zumeist Privatgemächer, Räume für Vergnügen und Musse. Die Bilder, die in diesem Zusammenhang entstanden, hatten sich in ein Dekorationsschema zu fügen. Es lassen sich in Ihren Inhalten die Vorstellungen und Interessen der Auftraggeber ablesen.

In Bouchers Zeit war die Stellung des Malers am Hofe bereits so gefestigt, dass sich daraus eine fast symbiotische und kaum mehr problematische Verbindung zwischen Herrschaft und Kunst ergeben hatte, eine Herrschaft allerdings, die sich in den Bildern Bouchers von ihrer privaten Seite zeigt.