DIE "REVOLUTION"![]() Gerdy Troost, Joseph Goebbels, Adolf Ziegler, Hitler und Göring bei der Eröffnung des "Hauses der Deutschen Kunst", 1937 Der"unerbittliche Vernichtungskrieg gegen die letzten Elemente unserer Kulturzersetzung"(Adolf Hitler, 1936)wurde schliesslich in die Inszenierung eines vermeintlich revolutionären Wandels umgelenkt, einer kulturellen "Revolution", die sich in der durch die Nationalsozialisten allein ermöglichten Kunst widerspiegeln sollte - und diese sollte wiederum einen ebensolchen revolutionären Wandel auf politischem Terrain spiegeln. Die Ausstellungen im "Haus der Deutschen Kunst" sollten national und international vor Augen führen, welchen radikalen Wandel die Kunst Deutschlands vollzogen hat und zu welcher Leistung sie nach ihrer "erneuerung"fähig war. ![]() Der "revolutionäre" Wandel ist somit als Adaption bestehender ästhetischer Muster zu bezeichnen, die allerdings neue Positionen innerhalb des Gesellschaftskörpers erhalten: die verschiedenen ästhetischen Formen bekommen eine neue Funktion, indem sie in einem staatlichen Zusammenhang einer "höheren" Bedeutung dienen, sie sind überall und jederzeit symbolische Objekte, Ikonen der Volksgemeinschaft. Die ästhetische Aufrüstung des Alltags - architektonische Gestaltung, skulpturale Ausschmückungen, Aufmärsche etc. - bildete ein hochkomplexes, zugleich aber homogenisiertes sinnliches Arrangement. ![]() |