Leonardo 2
Göring und die LEDA
Unter Verletzung der italienischen Ausfuhrgesetze, die zum Schutz vor massenhafter Ausfuhr "nationalen Kulturguts" durch deutsche Einkäufer eingerichtet werden, gelingt es Göring, das wertvolle Bild nach Carinhall zu überführen. Ausser diesem befindet sich in seiner Sammlung noch eine weitere der insgesamt neun Kopien des wahrscheinlich zerstörten Originals von Leonardo. Diese sogenannte Leda von Kassel, die sich heute im Besitz von Prinz von Wied befindet, hatte Göring als Geschenk erhalten.
Der "Renaissancemensch" Göring bringt durch diesen Kauf seine besondere Vorliebe für offen erotische Sujets zum Ausdruck. (Göring: "Prüde sind wir nicht".)
In der Rezeption des androgynen Frauenbildes Leonardos, werden schon von seinen Zeitgenossen die männlichen Merkmale in der Darstellung von Frauenkörpern oft überzeichnet, was sich auch bei der Kassler Leda gut ablesen lässt. |