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Jede Sprache formt mit ihrem spezifischen Klang ein Bild der Landschaft
und des Lebens in einem Land.
Die Menschen jeder Region unterscheiden sich im Dialekt, also im Klang ihrer
Sprache, ihrer Stimme. Es besitzt jeder Mensch aehnliche Stimmorgane, der
Klang seiner Stimme charakterisiert ihn jedoch deutlich, und sagt womoeglich
mehr ueber ihn aus, als das optisch wahrnehmbare Erscheinungsbild.
Nicht nur die Worte welche gesprochen, und zur Beschreibung der Gegenstaende,
sowie der mentalen Zustaende ausgewaehlt werden,
formen ein Bild des Erlebens, sondern auch die Art und Weise,
das Tempo, die Phrasierung, die Melodie, die Klangfarbe - wie gesprochen wird,
traegt zu den Moeglichkeiten der Wahrnehmung ueber die Bilder einer Sprache
bei. Über den Stimme eines Landes, oder analog eines Menschen erklingt deren
gegenwaertige Art des Lebens.
Jedes Erklingen einer Transformation des zuerst geschriebenen Satzes:
'wer das leben liebt erfaehrt sich selbst in der vielfalt des anderen'
bringt die Geschichte eines anderen Menschen, das Bild anderer Staedte,
das Leben einer anderen Kultur auf akustische Weise hervor. Verbindend wirkt,
dass alle Sprecherinnen Menschen sind, die ein Bewusstsein entwickelt haben,
welches es ihnen ermöglichte, den obigen Satz in Ihre Muttersprache zu uebersetzen,
und dann auf ein Tonband zu sprechen.
Fuer jeden ist der eine Satz ein anderer,
denn es kann keine richtige, keine wahre, reine Uebersetzung geben.
Der Satz ist Bild - jedes Wort darin ist Bild.
Die Aufnahme des Satzes spiegelt die Sprecherin durch ihren Satz, ihre Sprache,
ihre Uebersetzung, durch ihr eigenes Klangbild -
laesst aber gleichzeitig etwas vom Wesen der Sprachfamilie am Ort Buchenwald,
an dem Menschen wegen ihrer Andersartigkeit
vernichtet wurden, an - wesend sein.