BESTAND Ein Salinenarbeiter und eine Museumskuratorin bei der Einlagerung der Kunstgegenstände |
Ab dem 25. August 1943 werden Kunstgegenstände in den Salzberg gebracht. Den Anfang bilden Bestände aus Wr. Neustadt, Wien und Oberösterreich, hauptsächlich aus Klöstern, Kirchen und lokalen Museen. Erst im Zuge der zunehmenden Gefährdung der Bergungsorte der im Rahmen des "Sonderauftrages Linz" und anderer Organisationen angelegten Bestände ergibt sich die Notwendigkeit, grosse und möglichst sichere Lagermöglichkeiten für diese zu finden. Ab Januar 1944 gelangten viele dieser Sammlungen nach Altaussee. Dabei handelt es sich um die für die "Führersammlung" des Linzer Museums bestimmten Bestände: die von Hitler selbst bis 1938 angelegte Sammlung und alle von Hans Posse bzw. Hermann Voss und anderer für Hitler tätigen Einkäufer erworbenen Stücke. Hinzu kommen die durch den "Einsatzstab Reichsleiter Rosenberg", der Gruppe "Kunstschutz", der Wehrmacht, von diversen Gesandtschaften und Botschaften bzw. deren Sonderkommandos, durch Göring oder das Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda (Goebbels) beschlagnahmten Sammlungen oder Gegenstände, wobei es sich nicht allein um Bilder, sondern auch um Kunsthandwerk, Plastiken, Wertgegenstände aller Art und auch Archivmaterial und Bücher handelte. Zu diesen unterschiedlich dokumentierten Beständen kam noch weiterer Kunstbestand aus Oberösterreich, Wien und Niederösterreich, Kircheneigentum wie Staatsbesitz, Fahnen und Wandverkleidungen, Glasfenster, Altäre sowie Archivbestände, Waffen, Grafiken, Zeichnungen, Aquarelle und auch Möbel, ein riesiges Konvolut der unterschiedlichsten Eigentümer. Zahlen sind also vorsichtig zu handhaben; im Zuge der Auslagerung und danach angelegte Listen legen eine Anzahl von über 10.000 Inventarnummern nahe; dies soll aber lediglich die Grössenordnung anschaulich machen, die diese Aneignung europäischen Kunstgutes zuletzt erreicht hatte. |