vom verschwinden der autorInnen |
adrian x, robert |
Verbindliche Kriterien eines dynamischen Systems zu finden, ist naturgemäß sehr schwierig und verlangt ein hohes Maß an Sensibilität und Bereitschaft, Veränderungen zu akzeptieren. Als Künstler muß man das Netz als etwas begreifen, das aktiv ist, und in dessen Aktivität man seine eigene ästhetische Aktivität einfließen lassen muß. Netzwerkarbeiten sind immer Gemeinschaftsproduktionen verschiedenster Kräfte, die über reines Teamworking (wie man es beispielsweise aus der Filmbranche kennt) weit hinausgehen: Jener Künstler ist - in Netzwerkkategorien - der konsequenteste, der sich als ein User unter vielen begreift. Jener, der seine ästhetische Aufgabe in der Schaffung einer Netzwerkkonfiguration sieht, die möglichst interessante - also gute Kommunikation ermöglicht. Und jener, dessen ins Netz gespeiste Idee erst im andauernden Datentransfer der weltweiten Community zum Werk wird. Der Künstler ist nicht mehr Schöpfer eines Werkes, sondern sein Prozessor. //: Und sein Werk kein ästhetisches Produkt mehr, sondern ein Programm. // |
Martin Breindl / alien productions, "lo res vs. hifi" In: "Positionen 31, Beiträge zur Neuen Musik: Internet", 1997 |