vom verschwinden der autorInnen

adrian x, robert

|1| breindl, martin

|2| breindl, martin

|3| breindl, martin

|4| breindl, martin

|1| ganglbauer, petra

|2| ganglbauer, petra

math, norbert

pessl, peter

sherman, tom

stocker, gerfried



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Verbindliche Kriterien eines dynamischen Systems zu finden, ist naturgemäß sehr schwierig und verlangt ein hohes Maß an Sensibilität und Bereitschaft, Veränderungen zu akzeptieren. Als Künstler muß man das Netz als etwas begreifen, das aktiv ist, und in dessen Aktivität man seine eigene ästhetische Aktivität einfließen lassen muß. Netzwerkarbeiten sind immer Gemeinschaftsproduktionen verschiedenster Kräfte, die über reines Teamworking (wie man es beispielsweise aus der Filmbranche kennt) weit hinausgehen: Jener Künstler ist - in Netzwerkkategorien - der konsequenteste, der sich als ein User unter vielen begreift. Jener, der seine ästhetische Aufgabe in der Schaffung einer Netzwerkkonfiguration sieht, die möglichst interessante - also gute Kommunikation ermöglicht. Und jener, dessen ins Netz gespeiste Idee erst im andauernden Datentransfer der weltweiten Community zum Werk wird. Der Künstler ist nicht mehr Schöpfer eines Werkes, sondern sein Prozessor. //: Und sein Werk kein ästhetisches Produkt mehr, sondern ein Programm. //

Dieses (veränderte) Selbstverständnis als Künstler ist keines, das ursächlich mit dem Internet zu tun hat oder daraus entstanden ist. Sich nicht als Schöpfer zu begreifen, sondern als Teil eines interagierenden Systems, existiert an sich seit der Erfindung von Kommunikationsmedien (wie Telefon, Telefax oder Funk), bzw. seit dem Zeitpunkt, als Künstler mit diesen Technologien zu arbeiten begannen (was in der Tat meist sehr früh war). Entscheidend war dabei immer, daß es - was oft verwechselt wird - nie um die Übertragung (sogenannter) "ästhetischer" Produkte (wie Musik, Bild, etc.) ging, sondern im Gegenteil: um die Schaffung einer vernetzten Situation, in der aus der Performance von Kommunikation via "ästhetischer" Handlungen eine Community entstehen würde.

Martin Breindl / alien productions, "lo res vs. hifi" In: "Positionen 31, Beiträge zur Neuen Musik: Internet", 1997