offene werkarchitektur

|1| breindl, martin

|2| breindl, martin

|3| breindl, martin

|4| breindl, martin

ganglbauer, petra

pessl, peter

sodomka, andrea



| zurück |

Was in einem kühlen italienischen Haus an einem Morgen - Punkt des Erzählens begann, war ein Ein - und Ausatmen der "Wiesen", "Steinhäuser", "Schilfrohre".
Das horizontale Durchdringen der "Fledermaus". Dann des "Milans", dreier fliehender "Sperlinge".
Vertikale Durchdringung von aufsteigender "Märzkälte" und herabsteigender "Märzsonne".
Unter Anführungszeichen setzte ich: "Wiesen, Steinhäuser, Schilfrohre, Fledermaus, Milan, Sperlinge, Märzkälte, Märzsonne"
Noch einmal rufst Du mir zu:
"Nahezu alles ist inexistent oder geht auf die Inexistenz zu!
Nichts und Niemand!"

Als Mittelpunkt einer offenen Werkarchitektur stand ich am glaslosen Fenster und sagte: "Entstehen - Vergehen." Ich sagte: "Punktweiss - Welle."

Meine Füsse waren nackt. Die Arme umweht von Kälte.
Zitternd begann ich die Proszeniumsrede meiner Erzählung.
"Mein Blick auf eine französische Wiese, das heisst auf einen wellenförmigen Ausschnitt einer Zeit - Wiese um 1500, ist perforiert, also alles durchdringend und von allem durchdrungen, durchschnitten, durchschlagen, es ist eine im blutigen Hintergrund meiner tränenden Augen vertikal auftretende Wiese, von der horizontal abstehen: Die rot gekleidete Dame mit dem Einhorn, Kleintiere, Pflanzen. Im Vordergrund meiner Augen die Dächer eines verfallenden italienischen Dorfes im Märzfrost.
Mein Blick löst die Bänder und Schleifen der Landschaft.
Wovon ich erzähle ist zu Boden gefallen. Nackt und schreiend.
Windet sich dort. Schleift im Märzwind."

|1|  |2|  |3|  |4|